Empathische Führung: Wie viel nützt sie Unternehmen wirklich?
Veröffentlicht am 01.11.2024 von Henrik Jasek, Leiter ostjob.ch - Bildquelle: Getty Images
Empathische Führung gilt als wichtiger Baustein für eine gute Unternehmenskultur. Tatsächlich sorgt der Ansatz nicht nur bei Mitarbeitern für ein gutes Gefühl. Er nutzt Unternehmen auch wirtschaftlich. Das sind die Vorteile und so setzt man empathische Führung ein.
Im englischsprachigen Bereich gibt es schon seit vielen Jahren Untersuchungen zur emphatischen Führung und zum sogenannten "Engagement". Nach ihnen wirkt sich mitfühlende Kommunikation, die für die Anliegen des Anderen offen ist, sehr positiv aus.
Sie schaffen beim Mitarbeiter das, was der englischsprachige Begriff "Engagement" bezeichnet. Damit gemeint ist eine persönliche Verbindung zum Unternehmen. Diese Verbindung geht weit über den förmlichen Arbeitsvertrag hinaus. Sie bindet Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen, macht den Arbeitgeber attraktiv und sorgt für eine hohe Motivation.
Diese wirtschaftlichen Vorteile verspricht empathische
Führung Wirtschaftlich profitieren Unternehmen von diesem Effekt auf mehreren Ebenen. Der vielleicht wichtigste Vorteil zeigt sich bei der Personalpolitik. Mitarbeiter, die sich dem Unternehmen verbunden fühlen, bleiben langfristig. Ein Arbeitsumfeld mit einer einfühlsamen Führungskultur wirkt sich auf die Weiterbildung aus.
Hinweise auf die persönlichen Interessen und die Motivation können nämlich sehr nützlich sein, wenn es um die erfolgreiche Weiterbildung und Karriereplanung geht. Daneben zeigt sich allerdings noch ein anderer Vorteil. Wo eine verbindende Kommunikation stattfindet und Führungskräfte Empathie zeigen, reduzieren sich Missverständnisse. Der Arbeitsalltag läuft flüssig ab und die gemeinsame Produktivität steigt.
So führen Sie eine Kommunikation ein, die Menschen verbindet
Empathische Führung hat die Kraft, eine positive Transformation der gesamten Unternehmenskultur zu schaffen. Sie fragen sich, wie Sie das erreichen können? Die täglichen Kommunikationsgewohnheiten sind der Schlüssel. Stellen Sie diese auf einen Austausch um, der Mitarbeitern zuhört und ihre Situation ernstnimmt. Eine solche Umstellung ist nicht so schwer, wie Sie vielleicht denken. Sie müssen nur die richtigen Methoden einsetzen. Folgende Techniken haben sich bewährt.
1. Üben Sie sich in aktivem Zuhören: Viele Führungskräfte geben Mitarbeitern nur Anweisungen, wenn sie mit ihnen sprechen. Wenden Sie sich pro Tag an fünf Menschen aus dem Unternehmen und hören Sie aktiv zu, was diese Ihnen zu sagen haben.
2. Erkundigen Sie sich nach der Situation des Anderen: Behalten Sie beim Austausch nicht nur die Unternehmensleistung im Blick. Fragen Sie regelmässig Mitarbeiter nach Ihrer Situation. Holen Sie Ideen zur Verbesserung der Arbeitssituation ein und setzen Sie diese um. Erkundigen Sie sich auch nach der persönlichen Situation. Empathische Führung gelingt dort, wo Personen als ganze Menschen ernst genommen werden.
3. Loben Sie persönlich: Empathische Führung lebt von einer Kultur des Lobens. Wenden Sie sich nicht nur dann an Mitarbeiter, wenn es Kritik gibt. Machen Sie es sich zur Aufgabe, täglich drei Dinge zu finden, die gut gelaufen sind. Gehen Sie auf den entsprechenden Mitarbeiter zu und loben Sie ihn persönlich für diese gute Leistung. Diese Wertschätzung wird wahrgenommen, selbst wenn sie nur wenige Minuten dafür benötigen.
4. Greifen Sie gute Ideen auf: Sammeln Sie regelmässig Impulse von Mitarbeitern. Was umsetzbar ist und Ihnen einleuchtet, sollten Sie umsetzen. Erwähnen Sie die Ideengeber. Durch die Umsetzung machen Sie deutlich, dass jeder sich einbringen und positive Veränderungen bewirken kann. Das stärkt die Selbstwirksamkeit. Und es sorgt dafür, dass gute Ideen auch geäussert werden.