Gute Führung statt Machtgier: Was echte Leadership ausmacht
Veröffentlicht am 25.03.2025 von Henrik Jasek, Leiter Classifieds CH Media - Bildquelle: Getty Images
Der Wunsch nach Macht kann eine der grössten Hürden für eine gute Führung sein. Was zeichnet eine erfolgreiche Mitarbeiterführung aus? Ein ungewöhnlicher Ansatz untersucht das Verhalten von autoritären Vorgesetzten, um das Gegenteil als erstrebenswert darzustellen.
Führung bedeutet nicht nur Motivation und Unterstützung von Mitarbeitenden, sondern auch wirtschaftlichen Erfolg sicherzustellen. Diesen Balanceakt zu meistern, ist herausfordernd. Eine exzellente Führungskraft zu sein, ist selten, da Erwartungen von verschiedenen Seiten oft widersprüchlich sind.
Es gibt jedoch deutliche Anzeichen dafür, welche Personen nicht in Führungspositionen gehören: diejenigen, die ausschliesslich an Macht interessiert sind. Sie streben danach, ihren Einflussbereich zu erweitern, ohne Rücksicht auf Verluste. Untersuchungen zeigen, dass in den Chefetagen anteilig mehr Personen mit manipulativen und rücksichtslosen Eigenschaften anzutreffen sind als in anderen Bereichen der Gesellschaft. Wo es um Kontrolle und Dominanz geht, sind solche Charaktere nicht weit.
Um effektive Führung zu verstehen, hilft es, sich mit den Methoden schlechter Vorgesetzter auseinanderzusetzen. Ihr Verhalten ist oft geprägt von Kontrolle, Unterdrückung von Kritik und bewusster Verunsicherung. Dazu gehören Strategien wie das gezielte Ausspielen von Mitarbeitenden gegeneinander, das Verschleiern von Zuständigkeiten oder die Verbreitung von Unsicherheit.
Solche Vorgesetzte betrachten Mitarbeitende als austauschbare Elemente eines Systems, nicht als Individuen mit Potenzial. Empathie spielt für sie keine Rolle. Die Personalabteilung stellt für sie oft eher ein Hindernis als eine sinnvolle Unterstützung dar. Einige Experten ziehen sogar Parallelen zu historischen Herrschermethoden, um ihre manipulative Natur zu verdeutlichen.
Gerade junge Führungskräfte neigen dazu, sich von der Macht verführen zu lassen, anstatt sich auf die Entwicklung ihrer Teams zu konzentrieren. Dabei sollte ihre Hauptaufgabe sein, andere zu befähigen und zu unterstützen. Wirklich erfolgreiche Führung bedeutet, das Beste aus den Mitarbeitenden herauszuholen, statt den eigenen Status zu festigen.
Oft ist es der Hochmut, der früh beförderte Führungskräfte in eine destruktive Richtung lenkt. Sie halten sich für unfehlbar, obwohl wahre Stärke darin liegt, auf Augenhöhe zu bleiben. Ein Zeichen exzellenter Führung ist Bodenständigkeit und Bescheidenheit. Gerade Unternehmerpersönlichkeiten, die sich bewusst im Hintergrund hielten und durch Taten statt Worte überzeugten, stehen für diese Haltung. Wer als Vorgesetzter bewusst nicht handelt wie ein Tyrann, ist bereits auf dem richtigen Weg zu guter Führung.